Dienstag, 10. Dezember 2013

Gedanken zum Thema Bildung - das Deutsche Bildungssystem am Pranger? Nelson Mandela sah die Wurzel aller Armut im Fehlen von Bildung.

Gedanken zum Thema Bildung -

das Deutsche Bildungssystem am Pranger?


Ein Realpolitiker wie Nelson Mandela, der das Los der Welt mit den Augen des benachteiligten Afrikaners wahrnimmt, 
sah die Wurzel aller Armut im Fehlen von Bildung. 

Und John F. Kennedy, einst der mächtigste Mann der Welt, wusste, dass nur eines teurer ist als Bildung – 

keine Bildung!


Foto: Monika Nickel

"Bildung ist Freiheit" - 

Leitsatz am Schulgebäude in Mühlbach, (Sebes)
am Tor zu Siebenbürgen (Rumänien) vom Banat herkommend.


Gedanken zum Thema Bildung

Bildung ist wieder ein Thema in Deutschland.

Über Bildung wir wieder leidenschaftlich diskutiert.
Und über Bildung wird wieder verstärkt nachgedacht,
in den Schulen, in Weiterbildungseinrichtungen
in den Ministerien, in der Wirtschaft und in der Politik.

Und das nicht erst seitdem das Deutsche Bildungssystem am Pranger steht und von außen kritisiert wird, sondern aus einer eigenen Selbstbesinnung heraus.

Der Wert der Bildung rückt wieder zunehmend in das allgemeine Bewusstsein.

In unserer Zeit wächst das Wissen immer schneller, und es wird immer wichtiger. Niemand kann sich mehr darauf verlassen, dass das in Schule und Studium erlernte Wissen für Jahrzehnte im Beruf ausreicht. 

Anders gesagt: Die Halbwertzeit des Wissens nimmt ab. 

Außerdem müssen sich die Menschen heute das Wissen, das sie für Alltag und Beruf brauchen, weit gehend selbst erarbeiten. Aber auch über die speziellen beruflichen Kenntnisse hinaus muss sich jeder und jede laufend mit der aktuellen technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Entwicklung auseinander setzen, um Urteilsfähigkeit und Handlungskompetenz zu behalten. Noch nie war die Notwendigkeit hierzu für jeden Einzelnen so spürbar - noch nie aber auch gab es so breite Zugangsmöglichkeiten zum Weiterlernen, zum Erhalt oder dem Ausbau der persönlichen Kompetenz auf nahezu allen Wissensgebieten.

Erstausbildung und Weiterbildung gehören zusammen. Lernen findet nicht mehr ausschließlich in Bildungseinrichtungen statt, sondern mit Bildungseinrichtungen - ein Leben lang.


Deutschland hat als eine der großen Bildungsnationen der Welt viel zur universellen Bildung beigetragen. – und braucht sich deshalb auch heute nicht zu verstecken.

Lange Zeit wurde Deutschland von außen als 

Nation der Dichter und Denker 

wahrgenommen, wobei unser Südweststaat Baden-Württemberg eine besonders gute Figur machte:

Der Schiller und der Hegel,
der Uhland und der Hauff,
das ist bei uns die Regel,
das fällt uns gar nicht auf,

- dies war immer schon ein gern zitierter Reim, der von Selbstbewusstsein der Schwaben kündet.

Nach Hegel ist Bildung die Conditio sine qua non des Menschseins überhaupt:

Der Mensch ist, was er als Mensch sein soll, erst durch Bildung.

Soweit der Philosoph. 

Ein Realpolitiker wie Nelson Mandela, der das Los der Welt mit den Augen des benachteiligten Afrikaners wahrnimmt, 
sieht die Wurzel aller Armut im Fehlen von Bildung. 

Und John F. Kennedy, einst der mächtigste Mann der Welt, wusste, dass nur eines teurer ist als Bildung – 

keine Bildung!

Bildung bleibt eine Herausforderung für die Gegenwart und die Zukunft Deutschlands und Europas.

Das Ausruhen auf alten Lorbeeren ist passé. 

Wer überleben will, auf nationaler wie auf europäischer Ebene, muss auf neue Bildungsinitiativen setzen und auf Innovationsfreudigkeit, denn von diesen hängt unsere Selbstbehauptung in der globalisierten Zukunft ab.

Wo beginnt Bildung?
Wo hört sie auf?
Gibt es einen Paradigmenwechsel aus der industriellen Gesellschaft in die Wissenschaftsgesellschaft?

Ein weites Feld – und ein abendfüllendes Thema, das hier nicht vertieft werden kann.

Es gibt Schulen, die ihre humanistische Ausbildung mit der Lektüre der Odyssee beginnen, also mit einem Werk, das lange Zeit Homer zugeschrieben wurde – und das ca. 700 vor Christus entstanden sein dürfte.

Auf ihm baut dann alles künftige Wissen auf, die Philosophie, das Denken, die Naturwissenschaften und die Technik –

und wo sind wir inzwischen angelangt?

Bei einem neuen Paradigma?
Wir stehen an der Pforte zur Wissenschaftsgesellschaft, in der das Weltwissen wächst und
rasant zunimmt.

100 000 neue Buchpublikationen kommen pro Jahr auf den Markt.

Die Spezialisierung und Computerisierung nimmt zu, zum Nachteil der Humanwissenschaften, die vernachlässigt und zurückgedrängt werden.
Die Industrie fordert mehr Innovation und sieht darin den Schlüssel zum Überleben in der Globalisierung.

Die Politik folgt ihr und fordert eine Bildungsoffensive für Europa

und neue Investitionen in die Bildung auf nationaler Ebene – allen voran Bundespräsident Horst Köhler, der die Bildungsoffensive zu seinem Thema gemacht hat.

Was ist aus den Anglizismen geworden, die vor einem Jahr vor gleichem Auditorium
exponiert wurden?

Ist E- learning die Wunderwaffe, die man erwartet hat?
Wohl kaum!

Und live long- learning

Alter Wein in neuen Schläuchen?
War es nicht immer schon so, dass jener, der zu den Bildungsbürgern gezählt werden wollte, nach Goethes Maxime über drei tausend Jahre Bescheid wissen musste, ohne aufzuhören, weiter zu lernen.

Ich würde nichts schöneres kennen, als in Ewigkeit weiterlernen zu dürfen,

sagt Christian Morgenstern prägnant – und trifft dabei des Pudels Kern.

Der kontinuierliche Lernprozess geht weiter für alle, die noch Kreatives und Zukunftsträchtiges schaffen wollen - in allen Bereichen.

Der neueste Terminus aus diesem Bereich heißt: Employability.
Ein unaussprechliches Etwas, das deutsch mit

Beschäftigungsfähigkeit 
übersetzt wird.

Die Weiterbildung des Einzelnen soll diese Beschäftigungsfähigkeit gewährleisten. 
Wer sein Abitur nachholt, wer seine Qualifikationen ausbaut, sichert diese Beschäftigungsfähigkeit.

Aus der Sicht der Wirtschaft, der Unternehmensleiter und der Ökonomen, wird er dadurch produktiver – mit ihm der Betrieb und die gesamte Volkswirtschaft.
Die Erhaltung des erreichten Wohlstands funktioniert nur über dieses Modell.

Der Einzelne bleibt aufgerufen, für sich das Beste zu tun – und damit für die Gesellschaft.

Auf den Punkt gebracht lautet das Rezept für die Zukunft eindeutig: 

mehr Bildung.

Goethe, der Ahnherr aller deutschen Bildungsbürger, rief, bevor er für immer schied, nach:

Mehr Licht!

Das war symbolisch gesprochen!
Vielleicht meinte er: 

mehr Bildung!


Ein Wort Mark Twains kommt mir noch in den Sinn: 

Bildung sei das, was übrig bleibe, wenn der letzte Dollar weg ist.


Dem habe ich - mit den Sophisten und Stoikern der Antike - nichts mehr hinzu zu fügen!


©Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.







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